Volunteering Projektbericht | Woche 5.-12. März 2023

Nach einer recht späten Ankunft in Kathmandu am Samstagabend ging es am Sonntag gleich los zu unserem ersten Termin, zusammen mit dem Projektleiter Dawa. Einer neuer Jeep muss angeschafft werden, der muss nach den massiven Herausforderungen auf den desaströsen Bergstraßen nach nur 6 Jahren ersetzt werden. Nach dem Kauf eines bestens geeigneten Allradjeep mit 9 Sitzen fur die Krankentransporte ging es weiter, wir haben Spielzeug und Schulmaterial fur die Kinder besorgt. Unter anderem eine Tischtennisplatte, die das bisherige Hilfsmodell aus 2 zusammengeschobenen Schreibtischen ersetzen soll, Malbücher, Kreide, einen Globus, Bücher, Straßenkreide und Kuscheltiere. Der Tag war damit voll ausgefüllt

Am nächsten Tag war in Nepal ein nationaler Feiertag, mit dem Holi Fest wird mit viel Farbe sehr laut und fröhlich der Beginn des Frühlings gefeiert. Da alles an diesem Tag geschlossen ist blieb uns nichts anderes übrig, als Nepal von einer seiner sehr bunten Seiten mitzuerleben.

 

Dafür war der Dienstag wieder voll mit Terminen. Zunachst ging es zu Dr. Karki im Mediciti Hospital, mit dem Fabian im Rahmen der NMMF bereits im letzten Herbst erste Kooperationsgespräche im Rahmen der Luftrettung, der allgemeinen Gesundheitsversorgung sowie der Hygieneschulungen besprochen hatte. Diese Gespräche konnten wir nun vertiefen und erste Ansatzpunkte fur die Kooperation mit Dr. Karki und seinem Team finden, deshalb wird Dr. Karki auch im März noch nach Khamjing kommen, um sich vor Ort ein genaues Bild machen zu können. Am Nachmittag gab es dann ein Treffen und weitere Gespräche zur Vernetzung mit anderen NROs in Nepal zur Auslotung von Gemeinsamkeiten und der Nutzung möglicher Synergien. Auch dieses Gespräch verlief erfolgreich und wird in Zukunft sicherlich vertieft werden.

Am Donnerstag dann ging es endich nach Khamjing. Ein ganzer Tag im Jeep war für die Reise geplant bei weniger als 140km. Der Verkehr in Kathmandu war recht dicht, die Straßen waren waren zwar nicht gut, aber doch gut fahrbar. Je weiter wir uns von Kathmandu entfernten, desto schlechter wurde der Zustand der Straßen jedoch, bis wir auf einer Straße landeten, die mal aus Betonplatten, mal aus Sand oder auch aus Schotter mit großen Felsbrocken bestand, rießige Schlaglöcher gab es naturlich überall. Ich habe schon viele, auch sehr schlechte, Straßen auf der Welt gesehen, jedoch habe ich diese noch nie unter dem Aspekt des Krankentransports betrachtet. Außerdem war diese Straße, an der häufig auch nicht 2 Autos aneinander vorbei passten, ja der Highway für den Warentransport Nepal-China… Aber – dann bogen wir nochmal ab auf einen Weg, der bei uns als schlechterer Wanderweg durchgehen würde, die einzige Zufahrtsstraße nach Khamjing. Diese ganze Strecke mit Schmerzen fahren zu müssen würden wir in Deutschland schlicht als unzumutbar wahrnehmen, und doch stellt die Möglichkeit hier schon eine massive Verbesserung der Lebensqualitat dar, immerhin ist der Transport nun möglich. 

Dafür war die Ankunft in Khamjing umso herzlicher, die Kinder konnten ihre Neugierde kaum bändigen und so war ich noch nicht ganz ausgestiegen, als schon die ersten englischen Fragen kamen. How old are you, what is your name, where are you from…. Wir haben erstmal zusammen den Jeep ausgeladen und die Neugierde, was da alles in den Tüten und Kartons war, war groß. Noch größer war dann die Freude uber die Spielsachen, die Kuscheltiere, alle Bücher wurden sofort inspiziert und die Malsachen ausgepackt. 

An den folgenden Tagen hatte ich zunächst die Moglichkeit, die Kinder in ihrem Alltag zu begleiten und kennenzulernen, zur größten Freude aller die Namen zu lernen und immer und immer wieder die Frage zu beantworten – Where is Fabi- Die Dankbarkeit der Kinder darüber, dass ein Erwachsener Zeit mit ihnen verbringt, spielt und vorliest, ist auch nach einem halben Jahr noch sehr präsent. 

In der kommenden Zeit werde ich besprechen, wie wir nun mit meinem Aufenthalt von 2 Monaten am besten weiterkommen und freue mich sehr auf die Zeit bei diesen fröhlichen und wamen Menschen, die mir das Ankommen in einer doch sehr anderen Welt so einfach gemacht haben.