Zusammenfassung der aktuellen Coronasituation in Nepal
Liebe Nepalinteressierte,
zunächst wollen wir Ihnen eine Zusammenfassung über die Situation von Andrées de Ruiter von Nepal-dia.de geben:
-„Die zweite Welle hatte Nepal in voller Wucht getroffen. Dies war auch nicht verwunderlich denn im April haben die Menschen zu tausenden dicht an dicht auf den Straßen tagelang auf verschiedenen Festen oder politische Versammlungen gefeiert und dass obwohl man wusste, dass die Delta Variante schon von Indien nach Nepal eingesickert war. Aufgrund der sehr jungen Bevölkerungsstruktur in Nepal ist auch der Anteil infizierter Personen mit schweren Symptomen deutlich geringer als bei uns. Aber auf Grund des schlagartigen Anstieg der Infektionen kollabierte das schwache Gesundheitswesen. Das Hauptproblem war der Mangel an Sauerstoff und –flaschen. Letztere wurden oft von Privatpersonen aufgekauft und auf Verdacht gehortet und so dem Befüllungskreislauf entzogen. Sie fehlten dann in den Krankenhäusern. Mittlerweile hat sich die Situation entspannt und es wird offen von einem Überangebot gesprochen.
Das Infektionsgeschehen verlagert sich vom Hotspot Kathmandu in die Provinzen Aber landesweit verbessert sich die Situation. Leider verhindert die indische Regierung weiterhin den Export von Impfstoffen, die von Nepal schon lange bestellt worden waren und die auch in der Covax-initiative fest eingeplant waren. China liefert zwar in Begrenztem Maß Impfstoffe, die aber zum Teil nicht ganz so wirksam gegen die „indische“ Delta-Variante wirksam sein sollen. Aber weder Pfizer/Biontech noch Johnson & Johnson können vor 2022 liefern.“-
Laut Presse „The Himalayan“ vom 1.6.21 hat die Chinesische Regierung 1 Million Impfstoffen (Vero Cell) direkt oder über Tibet nach Nepal geliefert. Das gleiche Presseorgan veröffentlicht am 3. 6. Folgende Information: Die Regierung der Vereinigten Staaten hat beschlossen, weltweit 25 Millionen Covid-19-Impfstoffe zu spenden, von denen 7 Millionen an 17 asiatische Länder geliefert werden, darunter Nepal.
Trotz allem besteht in Nepal gemessen an der Einwohnerzahl (ca. 1/3 von Deutschland!) noch ein erheblicher Impfstoffmangel. Weltweit ist es nicht vermittelbar, dass wir in Deutschland mittlerweile Impfdosen vernichten müssen, da es stellenweise keine Impfinteressierten gibt. Dies ist eine sehr schmerzliche Erkenntnis, dass wir uns die Rosinen aus dem Kuchen picken, während andere Nationen darben!
Dawa hat mit Lebensmittellieferungen in die Bergdörfern den Kindern und Alten eine große Freude bereitet. Zusammen mit dem Lehrer hat er die langen Wege auf sich genommen. Bereits wie im letzten Lockdown wurden die Kinder mit neuem Lernstoff und Hausaufgaben versorgt aber auch mit Süßigkeiten, wie im Bild zu sehen ist. Der Monsun, der seit Mitte Juni wohlbenötigte Niederschläge brachte ist allerdings für das befahren der Bergstraßen ein riesiges Problem. Trotz des schlechten Wetters gehen die Bauarbeiten für das 2. Stockwerk am Kinderheim flott voran.