Zusammenfassung der aktuellen Coronasituation in Nepal - Teil 2
In Nepal wurde der Lockdown erneut um 10 Tage verlängert. Ein Ende ist nicht in Sicht. Dawa berichtete von 50 bis 100 coronabedingten Todesfällen am Tag. Verlässliche offizielle Zahlen gibt es nicht. Durch den Lockdown ist es nicht möglich gewisse Bezirksgrenzen zu überschreiten. Nur in besonderen Fällen kann bei der Bezirksregierung eine Genehmigung beantragt werden. Durch die Coronpandemie sind viele Menschen in unserer Hilfsregion arbeitslos geworden. Zu der Angst vor einer möglichen Coronainfektion ist die Sorge um das tägliche Überleben hinzugekommen. Viele Menschen haben schlicht kein Geld mehr, um sich Lebensmittel zu kaufen. Anfang Juni schrieb Dawa: „Es sterben jetzt mehr Menschen an Hunger als an der Coronainfektion“!
Die Lebensmittelgeschäfte dürfen nur zwei Stunden am Vormittag und Nachmittag öffnen. Auch Dawa ist mit unserem Jeep in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt, ganz abgesehen davon, dass es durch anhaltende Niederschläge erneut zu Bergrutschen mit Straßenschließungen kam. Verletze gab es glücklicherweise nicht. Dawa musste die Reissäcke telefonisch bestellen. Diese waren mit einem Lastwagen angeliefert worden. Nur ein Fahrer und mit Beifahrer durften die Lebensmittel anliefern. Der Nepal Aid /HiCos hat in den letzten Wochen 180 Säcke Reis an Bedürftige in 9 unterschiedlichen Orten verteilt. Und es werden immer mehr. Hier ein Bild aus Khanjim:
Auch die Angehörigen unserer „Kinderheimkinder“ wurden versorgt. In einer Videokonferenz am 19.7. wurden mit Dawa weitere Lebensmittelhilfen beschlossen.
Die Quarantäneauflagen bei Rückkehr aus Nepal sind für Geimpfte seit ca. 10 Tagen aufgehoben worden. Deshalb hoffen wir, dass wir uns im November selber ein Bild vor Ort von den Bedürfnissen der Menschen machen können. Für die Einnahmen der Menschen ist es dringend notwendig, dass der Tourismus wieder in Gang kommt. Leider gibt es viel zu wenig Impfstoff. Aus USA sollen 1,5 Millionen Impfdosen von Johnson und Johnson geliefert werden. Dies ist bei 30 Millionen Nepalesen aber immer noch keine suffiziente Versorgung. Über die Durchimpfungsrate gibt es ebenfalls keine sicheren Daten.