Projektreise-Bericht 1/2
Eine ereignisreiche erste Woche neigt sich dem Ende zu. Letzten Montag kam ich in Kathmandu an und habe am Morgen darauf unseren Projektleiter Dawa getroffen. Gemeinsam haben wir einen Plan entworfen, was wir in den darauffolgenden Tagen an jeweils welchem Tag machen wollen. Mittlerweile hat sich dieser Plan natürlich schon mehrfach wieder geändert, trotzdem war es ein guter Rahmen für den Aufenthalt in unserem Projekt.
Neben den organisatorischen Aufgaben, war mein Hauptprojekt dieses Mal die Einführung von regelmäßigen Sporteinheiten. Hierzu haben wir in Kathmandu entsprechende Sportartikel wie Bälle, Springseile, etc. eingekauft. Die Kinder haben sich hierüber wirklich sehr gefreut und wir spielen jeden Tag verschiedene Ballgewöhnungs- und Bewegungsspiele. Insbesondere Volleyball macht den Kindern großen Spaß und so werden wir auf dem Rückweg nochmal Volleybälle in Kathmandu kaufen.
Ich war das letzte Mal 2019 in Khamjing, als das Child Home noch nicht geöffnet hatte. Es ist sehr aufregend zu sehen, dass drei Jahre später neun Kinder hier wohnen und im Ort zur Schule gehen. Dieses Jahr hat schon eines der Kinder die Schule verlassen und ist auf die weiterführende Schule nach Kathmandu gewechselt. Nächstes Jahr steht dieser Wechsel für zwei weitere Kinder an. Die weiterführende Schule in Kathmandu ist kostenpflichtig und so sind diese Kinder darauf angewiesen, dass unser Verein die Kosten dafür überimmt und dies ist uns ein großes Anliegen. Neben der Bildungsmöglichkeit für die Kinder wurden auch weitere Arbeitsplätze für zwei Lehrer*innen, Projektleitungen und eine Pflegemutter geschaffen. Dies war insbesondere in der Corona-Zeit sehr bedeutend für die Angestellten, da der Tourismus in dieser Zeit völlig eingebrochen ist.
Neben der Freizeitgestaltung für die Kinder habe ich einige Treffen mit Verantwortlichen des örtlichen Gesundheitswesens gehabt. Mit den Leitungen der umgebenden Health Posts habe ich regelmäßige Gesundheits-Checkups bei den Kindern im Child Home vereinbart. Sie wiederum haben mir die aktuelle Lage und Bedarfe in den Health Posts berichtet. Ebenso hat das Personal des Krankenhauses in Dunche über die neue, deutlich verbesserte Personalsituation berichtet. Leider fehlen aber auch hier Geräte, med. Bedarf und Technik. Mit allen Ansprechpartner*innen haben wir Kontakte ausgetauscht, sodass wir unsere Untersützung planen und gemeinsam mit unserem Partnerverein HiCos in Nepal diskutieren können.
Ein Hauptaspekt des Aufenthalts sind tatsächlich regelmäßige Besprechungen mit Dawa, dem Projektleiter vor Ort. Die Leitung von zwei solchen Projekten ist ein großer Aufwand und große Verantwortung und so ist eine Unterstützung im Sinne von Mitdenken und gemeinsamen Lösungen finden sehr wichtig. Dies hat sich auch bei meinem letzten Aufenthalt vor drei Jahren schon gezeigt. In Telefonaten und Videokonferenzen kann vieles besprochen und auch geklärt werden. Manche Aspekte der Betriebsführung lassen sich aber nicht über Distanzen, Sprachbarrieren, technische Schwierigkeiten und auch kulturelle Unterschiede hinweg abklären. Und so ist es für beide Seiten sehr wichtig, dass regelmäßig Personen aus unserem Verein oder Freiwillige für einen Projektaufenthalt nach Nepal reisen, um die Schnittstelle zwischen Deutschland und Nepal zu schließen.
Ende nächster Woche steht noch ein sehr interessantes Treffen mit einem Arzt in Kathmandu an. Dieser organisiert mit einer NGO Luftrettung in Nepal und wir haben uns als Verein für eine Zusammenarbeit entschieden, um unser Kernthema “Versorgungslogistik in der Tamang Region” weiter zu verbessern.
Fabian