Frohe Ostern
Der Nepal Aid e.V. wünscht allen Leser*innen frohe Ostern. Bleiben Sie gesund!
Vor einigen Wochen wagten wir eine positive Betrachtung der Corona- und damit verbunden der Reisesituation in Nepal. Leider ist es in Indien Mitte März zu einer zweiten Viruswelle gekommen. Indien ist, nach den USA und Brasilien, das am drittstärksten von Corona betroffene Land der Welt. Das „Serum Institut of India“ (SII) stellt den Coronaimpfstoff von Astra Zeneca für verschiedene „Entwicklungs- bzw. Schwellenländer“ her. Indien ist der größte Impfstoffhersteller der Welt. Seit Januar 21 wurden in Indien nur 40 Millionen Dosen des Impfstoffes geimpft, 60 Millionen Dosen exportiert bzw. verschenkt. Bis August sollen 300 Millionen Inder*innen geimpft werden, dies entspricht nur einem Fünftel der Bevölkerung. Viele Menschen hinterfragen die Exportpolitik der Regierung. Es ist für sie unverständlich, dass Impfstoff exportiert wird und viele Menschen im Land nicht geimpft werden können.
Am 29.3. wird in Indien und Nepal das Holifest gefeiert. Das „Fest der Farben“ ist dem beginnenden Frühling und einigen hinduistischen Gottheiten gewidmet. In einer karnevalartigen ausgelassenen Atmosphäre bespritzen sich die Menschen mit gefärbtem Wasser und bunten Farben, die als glücksbringend gelten. Mitte April folgt das hinduistische Neujahr und Kumph Mela, bei dem Millionen gläubiger Hindus im Ganges ein reinigendes Bad nehmen.
Es ist zu befürchten, dass es durch diese Versammlungen ähnlich wie bei uns an Ostern wieder zu einer erheblichen Zunahme der Coronaerkrankungen kommen wird, insbesondere, wenn beim Feiern die Hygieneregeln nicht eingehalten werden.
Aktuell ist von der zweiten Coronawelle in Nepal noch nichts zu verspüren. Jedoch wächst die Angst vor einem zweiten Lockdown. Nach Aussage des nepalesischen „Central Bureau of Statistics“ sind während des ersten Lockdowns 1,2 Millionen Menschen unter die Armutsgrenze gefallen, 1,5 Millionen verloren ihre Arbeit. Davon waren 640.000 Wander- bzw. Gastarbeiter (u.a. aus Indien und den Arabischen Emiraten) und 924.000 inländische Arbeiter betroffen. Die Coronapandemie hat Nepal sehr in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurückgeworfen.
(Quellen: The Himalayan Times, FAZ, Ärztezeitung)