Endlich wieder in Nepal!

Vom 5.11. bis 26.11. konnten wir endlich wieder Nepal besuchen. Es zeigte sich, dass dies auch dringend notwendig war. Online Meetings können den direkten Kontakt nur bedingt ersetzen. Obwohl das Leben, die Menschen, die Bilder, die Gerüche in Nepal für uns nicht mehr fremd sind, brauchten wir eine geraume Zeit um uns in Nepal einzuleben. Dabei waren unsere Tage weitgehend verplant. Gespräche mit Mitarbeitern der Health Posts in Bridhim und Thulo Syaphru wurden geführt. Hier wurde beschlossen Medikamentenlieferungen zum Großmarktpreis zu ermöglichen. Da unser Jeep im Rahmen von Patiententransporten wiederholt nach Kathmandu kommt, können wir die Medikamentenlieferungen organisieren. Weiterhin wollen wir die Health Post in die Lage versetzen im Notfall per Videokontakt mit Notfallärzten in Kathmandu zu kommunizieren. Entsprechende Kontakte haben wir in der Hauptstadt geknüpft. Ein engagierter Rettungsmediziner betreibt dort eine Stiftung über die Rettungsflüge organisiert werden. Allgemein ist unser Gesundheitsprojekt mit den Patiententransporten allgemein bekannt und wird sehr gelobt. Weiterhin galt es Gespräche mit den Lehrern der staatlichen Schule zu führen. Unsere 8 Kinder sind der Grund, dass die Schule nicht geschlossen wird und sogar ein Neubau errichtet wurde. Wir sind auf unsere Arbeit auch sehr stolz: Keines der 8 Mädchen würde ohne unsere Hilfe zur Schule gehen.

Sie würden ohne Bildung auf den einzelnen Dörfern als billige Arbeitskräfte auch in Zukunft leben. Mit Bildung haben diese Kinder eine selbstbestimmte Zukunft: Sie haben die Chance ihr eigenes Leben zu planen und einen eigenen Weg zu gehen. Natürlich trafen wir uns auch mit den Müttern/Großeltern der Kinder. Überrascht mussten wir feststellen, dass die Eltern wünschen, dass die Kinder nach Abschluss der Primary School lieber in weiterführende Schulen in Kathmandu gehen sollen und nicht in die, von uns nach westlichem Maßstab propagierten wohnortnahen Schule in der nächsten Provinzstadt. Dort hätten wir uns auch ein Hostel für unsere Kinder vorstellen können. Auch die Lehrer vertreten die Meinung, dass nur die Ausbildung in Kathmandu wirklich entsprechend gut ist und wirklich zählt. Wir suchen deshalb andere Nepalvereine, die ggf. eine Schule in Kathmandu betreiben oder aber noch mehr Paten, die ein Schulkind in Nepal fördern möchten. Im März wird ein Kind von uns auf die Secondary School wechseln. Dafür wird wieder ein neues Kind im Kinderheim aufgenommen. D.h. wir haben in Zukunft immer mehr Kinder zu betreuen bzw. zu finanzieren. Im Treffen mit unserer Partnerorganisation HiCoS mussten wir unser gesamtes Verhandlungsgeschick walten lassen. Eine Mitarbeiterin im Kinderheim war ausgeschieden, diese galt es zu ersetzen. Wir präferieren eine junge Lehrerin aus dem Nachbarort. Sie spricht gut Englisch und kann auch mit modernen Kommunikationsmedien umgehen. Als Mutter zweier Kinder erscheint sie für uns die richtige Mitarbeiterin zu sein. Die HiCoS wird über unseren Vorschlag noch in einem Meeting abstimmen. Wenn alles klappt wird Tashi Doma ab Januar 22 für uns arbeiten. Erst wenn dies klappt wird über einen Erweiterungsbau des Kinderheims entschieden werden können. Zwischendurch waren wir zur „Erholung“ 6 Tage trecken. Von Khamjin lässt sich der Gosainkundtreck erwandern. Durch eine wunderschöne Landschaft, an gigantischen Ausblicken vorbei, an Sturzbächen entlang  bis hin zum donnernden Langtangfluss, aus tiefem Tal  bis  hochhinauf auf  4400 bei den Gosainkundssen führte uns der Weg. Nicht zuletzt um Bilder für unser neues Filmprojekt in den Kasten zu bekommen. Der Arbeitstitel des neuen Films lautet: „zwischen gestern und morgen“- Geschichten aus Nepal!